Der niederländische Fotograf Roman Robroek sucht verlassene Orte auf der ganzen Welt und hält diese Motive mit seiner Kamera fest. Dabei konzentriert er sich auf atemberaubende Fotos von sagenumwobenen Lost Places, die reich an Geschichten und Legenden sind. Zurückgelassene Gebäude und ihre Historie interessieren ihn.
Für sein Fotoprojekt "CHIESA" reiste Roman Robroek quer durch Italien und suchte alte, leer stehende Kirchen auf, um ihren Verfall zu porträtieren. Seit Jahrhunderten sind Kirchenbauten ein fester Bestandteil in ganz Europa - von kleinen Kapellen auf dem Land bis hin zu prunkvollen und monumentalen Kathedralen in den großen Metropolen.
Besonders in Italien stehen viele dieser Gotteshäuser. Schätzungsweise 65.000 katholische Kirchen befinden sich allein in diesem Land – rund dreimal so viele wie in Deutschland. Manche Bauten sind bis heute in einem makellosen Zustand und wurden als nationale Schätze erhalten, andere hingegen fristen heute ein ganz anderes Dasein.
Denn viele Kirchenbauten in Italien, gerade in verlassenen ländlichen Regionen, wurden im Laufe der Zeit sich selbst und damit dem Verfall überlassen. Offiziellen Statistiken zufolge gibt es etwa 1000 leer stehende Gotteshäuser, die tatsächliche Anzahl dieser Bauten dürfte aber weitaus höher liegen. Die verfallenen Kirchen bilden damit einen starken Kontrast zu weltberühmten italienischen Bauten wie dem Petersdom in Rom oder dem Mailänder Dom und bieten einen einzigartigen, ungeschönten Einblick in die Vergangenheit.
"Italien ist ein perfektes Beispiel für ein Land, das, obwohl es seine Geschichte, Architektur, Kultur und Verbindung mit der Kirche als Institution sehr schätzt, immer noch einen großen Anteil verlassener Kirchen aufweist", schreibt Roman Robroek über sein 100 Fotografien umfassendes Fotoprojekt.
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